Da für einige der Wettkampf in diesem Jahr noch bevor steht und wir in etwa wissen, das die Schwierigkeit in der Stufe 2 beim Trümmerfeld in diesem Jahr wohl wackelige Scheiterhaufen sind, kümmern wir uns mal intensiver um diese nicht ganz leichte Übung:

Wackel-Dackel

Beim Anblick der Wettkampf-Trümmerfelder wird einem manchmal Angst und Bange und man fragt sich, wie der Hund dort was finden soll. Wo starten, wo führen, wie ablegen?
Je mehr die Hunde sich auf ihre Pfoten konzentrieren müssen und wo sie diese hinsetzen, desto weniger wird oft die Nase benutzt. Nicht so schön ... aber man kann vieles üben :-)
Manche Hunde haben mit diffusen Untergründen, wackeligen Elementen, rollenden Trümmerteilen usw. so gar keine Probleme und für die ist diese Übung vielleicht superleicht zu verdienende Kekse.
Andere Hunde haben große Probleme, solch ein Trümmerfeld nicht nur an der einfachen und unüberwindbaren Außenkante abzusuchen und wenn sie sich doch mal trauen und es bewegt sich ein Teil ... dann wird sofort die sichere Zone aufgesucht.
Egal zu welchem Typ Euer Hund gehört - die Übung ist dennoch sinnvoll und macht Spaß. Konzentration und Mut werden gefördert, die Suche in schwer begehbarem Gelände geschult und auch die Idee für Versteckmöglichkeiten ("Was kann ich alles absuchen?").



Für diese Übung braucht ihr ein bisschen mehr Trümmer-Material und vor allem auch ein bisschen "Füllstoff", das quasi nur aus dekorativen Zwecken und wegen der Wackeligkeit mit im Trümmerfeld versteckt wird: Stangen, Bretter, Kissen, Stühle, Schwimmnudeln, lange Äste, Reifen, Planen, Bälle, Laken, Matratzen, ...

Baut Euch 3 kleine Trümmerfelder auf, die es aber hin sich haben sollten: Keine perfekt geometrisch schönen Trümmerfeldchen, sondern kleine, liederliche Haufen, mehr aufeinander geworfen, als nebeneinander gelegt, ruhig in mehreren Schichten. :-)
Die Größe der Felder richtet sich nach Eurem Hund: Etwa 2 x 2 bis 3 x 3 Körperlängen Eures Hundes pro Trümmerfeld sollten es sein.

Und dann gibt es zwei Trainingsrunden :-)

1. Die Begehung :-)
Richtig gelesen! Bevor wir Gegenstände suchen lassen, machen wir erstmal eine kleine Begehung.
Schnappt Euch Euren Hund, ein paar Kekse und geht gemeinsam mit Eurem Hund in das Trümmerfeld. Lasst ihn auf verschiedene Teile steigen, sich mal hinsetzen und natürlich auch hinlegen. Belohnt vor allem das eigene Mut fassen von Eurem Hund. Ideal ist es, wenn ihr nicht direkt mit Futter vor der Nase lockt, sondern den Hund vielleicht mit einem Handtarget führen könnt oder stimmlich motivieren könnt, mal mitzukommen :-)
Wichtig: Belohnt Euren Hund, wenn er sich mitten in der Wackel-Dackel-Situation befindet und nicht, wenn er gerade wieder auf dem Weg nach draußen ist ;-)
Clickererfahrene Teams können auch wie eine Art kleine Shaping-Session daraus machen und ihren Hund für jede Annäherung ans Trümmerfeld clicken und belohnen.





Auch wenn Euer Hund keinerlei Probleme mit so schwierigen Trümmerfeldern hat, macht bei dieser Trainingsrunde dennoch die Begehung. Hier seht ihr vielleicht schon, welche Abschnitte in Eurem Trümmerfeld schwieriger für Euren Hund sind, wo die Pfoten zaghafter hingesetzt werden - diese Ecken könnt ihr dann in der nächsten Runde vielleicht aufgreifen, um Euren Hund möglichst gut zu trainieren: die kritischen Ecken sind dann schon etwas bekannt, die Pfoten werden schon etwas sicherer gesetzt und somit kann der Hund seine Nase wieder etwas fokussierter einsetzen.

Probiert es aus. Klappt die Begehung recht problemlos und ohne, das der Hund bei Unebenheiten und Wackelei mit Geräuschkulisse irgendwelche Unsicherheiten zeigt, dann geht es weiter mit der nächsten Trainingsrunde :-)


2. Die Suchen

Versteckt nun 2 oder mehr ZOS-Suchgegenstände (je nach Größe Eures Trümmerfeldes und Könnenstand Eures Hundes) im Trümmerfeld und zwar so, das der Hund sich zum Finden mit allen 4 Pfoten innerhalb des Trümmerfeldes befinden muss.
Das Ablegen muss noch nicht superschwer sein, es geht erstmal um das rein arbeiten in solch ein Trümmerfeld :-)





Lasst Euren Hund suchen und lobt ihn auch, wenn er sich von selber in das Trümmerfeld hinein arbeitet.
Belohnt das schnelle Auslösen am Gegenstand und feiert Euren Hund am Gegenstand.

Steigerungen bei den Verstecken: Den Suchgegenstand so verstecken, das der Hund beim Finden ... (weiterhin alle 4 Pfoten IM Trümmerfeld)
... vorne mit den Pfoten höher ist als mit dem Po
... mit den Hinterpfoten/Po höher ist als vorne
... auf einer Schräge liegen muss (großes Brett, Matratze, Kiste, ...)
... den Kopf in etwas hinein strecken muss (eine schräg gestellte Kiste, einen kleinen Tunnel, ein Rohr, einen aufgeklappten Koffer, über dem eine Plane hängt, ...) -> auch schwer, weil er uns bei der Anzeige nicht sehen kann ;-)
... ein unbequemes Teil unter sich hat (eine Rasenmatte, ein grobes Gitter, einen Besen, ein schräg gestelltes Brett, einen flachen Reifen, ...
... ein wackeliges Teil unter sich hat (eine Stange, kleine Kugeln, eine locker gefaltete Pappkiste, einen Schirm, ...)

Lasst Euch etwas einfallen und schult Euren Blick für guuuute Verstecke :-)

Das schnelle Auslösen am Suchgegenstand klappt noch nicht so gut? Das Problemchen habe ich bereits beim MonatsThema *Schwierige Liegelagen* beschrieben und kopiere die Trainingsweise mal hier her:

(1) Clicken, sobald der Hund den Gegenstand genau lokalisiert hat (auch, wenn er nur am Gegenstand steht)
Damit sagt ihr Eurem Hund, das er absolut richtig ist am Gegenstand. Nach dem Click könnt ihr entweder
- erstmal im Stehen am Gegenstand belohnen und anschließend das Platz abfragen oder
- dem Hund ein leises Platz-Signal geben und anschließend belohnen, wenn der Hund liegt.
Das würde ich jeweils vom Hund abhängig machen, wie sicher er auf den jeweiligen Untergründen ist. Wenn der Hund schon bei der Vorübung (ohne ZOS-Zusammenhang auf verschiedenen Trümmerteilen liegen) kleine Schwierigkeiten hat, dann fangt ihn mit einem Click auf (immerhin hat er sich bis zum Gegenstand gearbeitet und zeigt ihn an, so gut er kann) und fragt den Rest nach der ersten Belohnung ab.

(2) Dem Hund ein Signal zum Hinlegen geben, sobald ihr seht, das der Hund den Gegenstand in der Nase hat (ohne Click vorher).

Bei beiden Varianten könnt ihr das Platz in Stufen abfragen - also schon für kleinste Bewegungen, die ein Platz andeuten, gibt es eine Belohnung: Kopf tiefer nehmen, Ellenbogen runter legen, vorne ganz runter gehen, Hinterbeine einknicken, ...
Manchen Hunden fällt es wirklich sehr schwer, auf einem wackeligen Untergrund direkt ein schönes Platz zu zeigen - mit diesem stufenweisen Belohnen zeigt ihr dem Hund, dass das aber total lohnenswert ist und ganz viele Kekse bringt!

Das Ziel ist immer, das der Hund sich sofort am Gegenstand ablegt und nicht ausdreht und so versucht eine bessere Liegeposition zu bekommen. Steigert Eure Schwierigkeiten deshalb nur langsam und nach und nach und beobachtet genau, was dem Hund wirklich Schwierigkeiten bereitet und unsicher werden lässt.

PS: Merkt Euch gut, mit welchen Schwierigkeiten beim Ablegen Euer Hund wirklich Probleme hat und es kaum schafft, sich selbständig hinzulegen - dieses Baustelle greifen wir in der MonatsAufgabe 5 beim Thema *schwierige Anzeigen trainieren* auf. :-)