Wer unsere Aufgaben schon ein wenig kennen gelernt hat, hat sicher schon bemerkt, das wir kein Fan vom "höher - schneller -weiter" sind - man kann seinen Hund auch mit ganz wenig Aufwand sehr gut fordern, ohne das ich mir riesige Gedanken um ein megaschwieriges Trümmerfeld, immer mehr Trümmerteile, noch schwerere Verstecke usw. machen muss.

Ein Kriterium, welches ganz oft etwas stiefmütterlich behandelt wird ist die Verstecktiefe des Gegenstandes.
Mithilfe eines kleinen Suchaufbaus könnt ihr immer mal wieder nachprüfen, ob Euer Hund eher oberflächlich sucht oder seine Nase wirklich tief nimmt und auch richtig intensiv sucht :-)

Der "Versuchsaufbau" ist recht einfach:
Ihr baut ein kleines, kompaktes Trümmerfeld auf, am besten möglichst viereckig, damit die Verstecke zum einen nicht zu schwierig sind (= der Hund mit der Nase gut ran kommt) und ihr euch gut merken könnt, wo ihr welche Verstecktiefe eingebaut habt.

Ich habe in meinem kleinen Trümmerfeld 4 Suchgegenstände versteckt (Korken - neu für Letty):
- direkt an der vorderen Kante: bündig zur Trümmerfeldkante = am leichtesten (zumindest in meinen Gedanken ;-))
- weiter im Uhrzeigersinn an jeder langen Kante 3 weitere Gegenstände, immer ein wenig tiefer versteckt (ich habe sie etwa 2 cm, 3 cm und 4 cm tief versteckt

Beachtet, das der Suchgegenstand nicht zu sehr vom Trümmerteil "verschluckt" wird - das Trümmerteil sollte also recht fest vom Material her sein und sich nicht so sehr über den Gegenstand drüber biegen - das würde die ganze Sache noch schwieriger machen ;-)




Nun lasst ihr Euren Hund alle Gegenstände nacheinander suchen und beobachtet, welchen Gegenstand mit welcher Verstecktiefe er zuerst findet. Lasst Euren Hund immer vom gleichen Startpunkt aus los suchen und die gefundenen Gegenstände werden danach jeweils rausgeräumt.







Letty hat scheinbar keine Schwierigkeiten mit tiefen Verstecken - im Gegenteil: sie lässt den bündig versteckten Gegenstand ganz vorne einfach liegen und überlauft ihn regelrecht?!
Ich bewerte es für mein weiteres Training nicht über, da sie alle Gegenstände gefunden hat - ich habe aber folgende Gedanken dazu:

- der Gegenstand ist recht neu - dagegen spricht aber, das sie alle anderen Korken sicher gefunden hat und keinerlei Probleme mit dem Geruch an sich hatte
- vordere Kante: Letty sucht "vorne" fast immer sehr schlampig, so nach dem Motto: "Hier vorne wird es eh nicht sein." ;-)
- Wind: Die Verteilung des Geruchs kann eine große Rolle spielen, die wir so gar nicht wahrnehmen können - das sieht man in diesem Video hier auch sehr eindrucksvoll:





Das Kriterium "Verstecktiefe" kann man in nahezu jeder Suchlage im Trümmerfeld als Schwierigkeit einbauen und so eigentlich recht einfach wirkende Verstecke durchaus schwierig gestalten.
Außerdem kann man mit diesem kleinen Trainingsaufbau immer wieder überprüfen, ob der Hund wirklich intensiv genug sucht und ihn darin schulen, die Kanten und Trümmerteile wirklich mit tiefer Nase und nicht nur oberflächlich abzusuchen.

Nun bin ich gespannt, wie Eure Hunde mit der Aufgabe "Verstecktiefe" umgehen und ob sie ein ähnlich lustiges Ergebnis wie Letty haben.
Viel Spaß beim Ausprobieren :-)