Schwierigkeit 5: von oben anzeigen

Der Gegenstand ist nicht an einer Kante oder ähnliches versteckt, sondern in einem Loch, unter einem Gitter, Lochmatte, zwischen zwei Trümmerteilen etc. und der Hund kann diesen sozusagen nur von oben anzeigen. Abgesehen davon, das manche Hunde die oberen Flächen der Trümmerteile nur ganz hastig absuchen (meist auch einfach drüber laufen, auf der Suche nach offensichtlicheren Verstecken), finden einige Hunde diese Anzeige im ersten Moment nicht lösbar :mrgreen: Man ist es ja gewohnt, den Kopf beim Hinlegen unten zu halten und das Kinn vielleicht sogar bequem abzulegen. Das geht hier nicht. Und ob man es glaubt oder nicht: das fühlt sich für die Hunde wirklich anders an und geht deshalb erstmal nicht. ;-) Also wieder etwas zum Üben. :-)





Bei der zweiten Suche von Luna sieht man, das sie den Gegenstand lokalisiert hat, diesen aber verlässt (so nach dem Motto: "Kann ich nicht!") und es im zweiten Anlauf dann richtig macht. Ihr seht auch, das ich versuche immer den Moment mit dem Clicker zu markieren, wenn sie richig die Nase auf das Loch legt und nicht nur ihre Schnute irgendwie platziert. Ich schraube hier meine Ansprüche an eine tolle Anzeige wieder zurück und bestärke erstmal, das sie den Gegenstand genau anzeigt. Wenn das klappt, frage ich auch wieder ein längeres Halten der Nase am Gegenstand ab.

Und da es mir im Video auffällt und vielleicht jemanden wundert, das ich Luna "einfach gestatte", den Gegenstand kurz zu verlassen und dann belohne, als sie wieder hingeht und anzeigt, plauder ich mal kurz aus unserem Trainings-Nähkästchen:

Zum einen zeigt mir unser OnlineKurs natürlich auch wunderschön unsere Baustellen auf, auch wir trainieren am liebsten in unserer Komfortzone :-))
"Andere" Liegelagen (also alles, was man scheinbar nicht so oft übt und sich für Luna anders anfühlt) sind durchaus ein Problem für Luna und sie zögert dann kurz, versucht über einen Umweg ans Ziel zu kommen oder braucht einen zweiten Anlauf.
Früher habe ich da oft mit einem leisen Platz-Signal geholfen (sie steht beim ersten Finden am Gegenstand und wartet regelrecht darauf, das ich ihr helfe, das ist noch eine Nachwirkung davon), woraufhin sie sich natürlich gelegt hat und eine Belohnung bekommen.
Nun sind wir vor mehreren Jahren zur Quali gestartet und in der Stufe 2 sind ja schwierige Liegelagen durchaus üblich. Wir haben das zu diesem Zeitpunkt viel trainiert und ich habe bei Unsicherheiten viel mit meiner kleinen Platz-Hilfe gearbeitet. Wettkampftag, Trümmerfeld, Luna findet und steht am Gegenstand. Waaaaaah! Da hat das Lunchen auf meine Hilfe gewartet. Die habe ich natürlich gegeben, hat uns natürlich ein paar Pünktchen gekostet ;-)
Deshalb möchte ich nun lieber, das der Hund sich das Verhalten selber erarbeitet und trainingstechnisch so weit ist, das er das auch kann. Hilfen sind gut und schön, man muss nur auch wirklich bedenken, das diese wieder abgebaut werden müssen. ;-)

Ich würde jetzt im Training so weiter machen:
- viel viel mehr ungewöhnliche/andere Verstecke trainieren
- schafft sie die Anzeige alleine und sofort, ohne einen zweiten Anlauf, dann gibt es einen Jackpot
- schafft sie die Anzeige wie im Video, belohne ich sie ganz normal wie oben im Video - vielleicht auch mal Futter wegrollern oder so, damit sie sich noch mehrfach hintereinander mit dieser für sie komischen Anzeige auseinander setzen muss